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Warum du deinem Hund das Knurren nicht verbieten solltest

Aktualisiert: 29. Dez. 2022

Eskalationsleiter


Der Hund hat grundlos zugebissen!

Solche Aussagen liest und hört man oft. Doch grundlos beißt kein Hund zu. Fast immer sind Warnsignale vorausgegangen, die wir Menschen nicht erkannt oder schlichtweg ignoriert haben. Die wenigsten Menschen sprechen fließend hündisch. Hier möchte ich zu diesem Thema ein wenig Hundesprache-Nachhilfe leisten.

Hund wird festgehalten und gestreichelt
Das ist übergriffiges Verhalten gegenüber dem Hund. Dieser Hund hat Stress, zu sehen an der langgezogenen Maulspalte, den Augen und den zurückgelegten Ohren.

Wie reagierst du, wenn dein Hund in einer bestimmten Situation knurrt? Ein paar Beispiele:

  • Dein Hund knabbert an einem super leckeren Knochen und du oder ein anderer Hund nähert sich ihm. Er knurrt oder zeigt zumindest ansatzweise seine Zähnchen mit entsprechendem Blick "Bleib weg!".

  • Ein unbedarftes Kind will deinen Hund streicheln und tatscht ihm von oben auf den Kopf. Dein Hund knurrt oder hebt die Lefzen an.

  • Du bekommst Besuch und dein Hund knurrt zur Begrüßung den Besuch an.

Hand aufs Herz: Wie reagierst du? Die meisten sagen "Nein" oder "Aus" und entschuldigen sich bei dem Angeknurrten. Man will ja schließlich einen braven und gut erzogenen Hund vorweisen können und nicht schlecht dastehen.


Eskalationsleiter

Ein gut sozialisierter Hund geht normalerweise über verschiedene Eskalationsstufen, bevor es zu einem ernsten Kampf kommt:



Bevor es zu einem ernsthaften Kampf zwischen Hunden kommt, werden zuvor viele Stufen der Kommunikation durchlaufen. Es ist wichtig, dass du diese manchmal kleinen Zeichen der Körpersprache deines Hundes erkennst, um rechtzeitig eingreifen zu können, bevor es zur Eskalation führt. Knurren befindet sich in der Mitte der Eskalationsleiter, es ist also schon eine deutliche Warnung, aber noch weit entfernt von einer Eskalation.





Du solltest ein Knurren oder Bellen deines Hundes nicht ständig unterbinden, weil es sonst dazu führen kann, dass er diese und vielleicht die weiteren Stufen auslässt und er dadurch schneller zur Endstufe, nämlich zur Eskalation gelangt. Dein Hund lernt durch solche Verbote:


„Meine Beschwichtigungssignale werden missachtet, bellen darf ich nicht, knurren auch nicht und schon gar nicht Zähne zeigen!"

Ok, dann schnappe ich eben gleich zu!

Deshalb achte darauf, wenn dein Hund Verhalten der unteren Stufen zeigt. Auch ein Weggehen oder leichte Beschwichtigungssignale sind ein Zeichen, dass ein Hund sich mit einer bestimmten Situation nicht wohl fühlt. Respektiere das und verhalte dich entsprechend souverän. Besonders die kleinen Hunde werden oft nicht ernst genommen und können sich so zu einem Angstbeißer entwickeln.


Trotzdem solltest du Knurren, Drohungen oder Abschnappen nicht einfach hinnehmen und immer durchgehen lassen. Arbeite daran, dass dein Hund diese Verhalten gar nicht erst zeigen muss, indem du besser auf die unteren Eskalationsstufen achtest und entsprechend handelst. Wenn du dir unsicher bist, wie du dich verhalten sollst oder dich überfordert fühlst, dann suche Rat bei einer kompetenten Hundeschule.


 

Hier gibt es noch mehr Input:

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Hey, ich bin Marion, Coach für angehende Hundetrainer. Meine Vision ist, dass du deinen Hund besser verstehen lernst. Für ein harmonisches und glückliches Zusammenleben mit deinem Hund.

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