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Was ist giftig für Hunde?

Aktualisiert: 2. Jan. 2023

Giftige Lebensmittel für Hunde sind unter Hundehaltern meist bekannt. Für Hunde giftige Pflanzen kennen die wenigsten Hundebesitzer. In diesem Artikel findest du eine Übersicht, was giftig oder zumindest schädlich für deinen Hund ist.

Hund frisst Gras
Bild von artoxana auf Pixabay

Inhaltsverzeichnis


Einleitung


Das Gute ist, dass Hunde oft instinktiv wissen, was für sie schädlich ist. Aber eben nicht immer. Manche Lebensmittel sind nicht unmittelbar giftig, sondern erst in höheren Dosen schädlich bis giftig.


Deswegen achte darauf, was dein Hund zu sich nimmt, außer seinem regulären Futter. Gras fressen ist übrigens nicht schädlich, sofern das Gras ungespritzt ist. Viele Hunde lieben es, Gras zu knabbern. Besonders im Frühjahr. Warum sie das tun, ist wissenschaftlich noch nicht wirklich erforscht.


Mögliche Gründe für Gras fressen:


Grund 1

Hunde bekommen über die normale Nahrung nicht genügend Folsäure. Im Gras steckt Folsäure, deswegen kauen sie gelegentlich Gras, schlucken aber nur geringe Mengen hinunter. Hunde sind zudem mehr am Saft als an den festen Bestandteilen interessiert.


Grund 2

Gras regt die Verdauung an. Verdauungsprobleme lassen den Hund Gras fressen. Es liefert Ballaststoffe und zugleich unterstützt es das Erbrechen, so dass verschluckte unverdauliche Gegenstände, wie zum Beispiel Knochen, erbrochen werden können.


Meine Hündin Changa knabberte Gras sehr gezielt etwa zweimal pro Monat, um sich unmittelbar danach zu erbrechen. Deshalb scheint mir die Erklärung mit den Verdauungsproblemen sehr plausibel.


Beim Grasfressen auf und an Feldern solltest du darauf achten, dass dein Hund nicht während der Düngezeit frisst. Eine Düngemittelvergiftung kann sich durch Zittern, Übelkeit, Erbrechen und Krampfen äußern. Auch Gras am Straßenrand ist natürlich Schadstoff belastet.


Giftige Lebensmittel


Schokolade
Schokolade ist giftig

Alkohol:

Hat beim Hund die gleiche Auswirkung wie beim Menschen. Bereits ein kleiner Schluck kann bei einem Hund zu Erbrechen, Koordinationsstörungen, Atemnot, Koma und sogar zum Tode führen.


Avocados:

Sie enthalten das Gift Persin, das Herzmuskelschäden verursachen und für Hunde tödlich sein kann.


Koffeinhaltige Getränke:

Sie erhöhen den Blutdruck des Hundes, beschleunigen den Puls, verengen die Blutgefäße und vermindern die Reizschwelle der Nerven im Gehirn. Eine Koffeinvergiftung kann Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Zittern, Fieber Krampfanfälle und lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen verursachen. Außerdem kann es zu vermehrtem Durst führen. Gleiches gilt übrigens für Tabak.


Schokolade:

Der darin enthaltene Kakao enthält Theobromin, welches das zentrale Nervensystem des Hundes schädigt. Je dunkler die Schokolade, desto giftiger ist sie für den Hund. Einige Stunden nach dem Fressen kann es zu Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Zittern, Krampfanfällen, Fieber und Herzrhythmus­störungen kommen sowie zu vermehrtem Durst.


Oft vertragen Hunde kleine Mengen Schokolade recht gut. Doch bereits 100 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht können tödlich sein. Ein mittelgroßer Hund mit 15 kg Körpergewicht, der eine Tafel dunkle Schokolade frisst, kann ohne Behandlung innerhalb von 12 bis 36 Stunden sterben. Überlebenden Hunden drohen schwere Leberschäden.


Xylit (Birkenzucker):

Das darin enthaltene Xylitol führt zu einer starken Ausschüttung von Insulin. Dies wiederum führt zum lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels, zu schweren Leberschäden bis hin zu einem tödlichen Leberversagen. Als tödliche Dosis gilt für einen Hund etwa 3-4 Gramm Xylitol pro Kilogramm Körpergewicht.


Unverträgliche oder in erhöhter Menge giftige Lebensmittel


Zwiebeln und Knoblauch:

Sie enthalten Sulfide, welche die roten Blutkörperchen im Körper des Hundes zerstören können.


Weintrauben und Rosinen:

Beide können beim Hund zu Durchfall und Erbrechen, im schlimmsten Fall zu Nierenversagen führen.


Nüsse:

Der hohe Phosphorgehalt ist für Hunde schädlich. Zudem sind Nüsse sehr fettreich. Als Futter für Hunde sind sie daher nicht geeignet.


Salz:

Führt zu einer erhöhten Flüssigkeitsansammlung im Körper. Bei einem gesunden Hund musst du darauf achten, dass er immer genug Wasser trinkt, damit das überschüssige Salz wieder ausgeschieden wird. Bei herzkranken Hunden belastet Salz den Organismus zusätzlich.


Rohes Schweinefleisch:

Es kann das Aujeszky-Virus enthalten, das für Hunde lebensgefährlich ist. Bei einer Temperatur von mehr als 60° C wird der Virus abgetötet, daher sollte Schweinefleisch nie roh an den Hund verfüttert werden. Die Aujeszkysche Krankheit nennt man auch „Pseudowut“.


Rohe Nachtschattengewächse:

Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Peperoni, Auberginen sind für Hunde giftig. Außerdem auch rohe Hülsenfrüchte.


Milch und Milchprodukte:

Milchprodukte enthalten Proteine und Vitamine, die auch für Hunde gesund sind. Allerdings enthalten sie auch viel Milchzucker, der zu Durchfall führen kann. Wenn ein Welpe kleine Mengen gefüttert bekommt, gewöhnt er sich daran. Besser als Milch eigenen sich Milchprodukte wie Hüttenkäse, Quark, Joghurt oder Buttermilch.




Giftige Zimmerpflanzen

Alpenveilchen:

Kann zu Erbrechen, Durchfall, Koliken und Krämpfen führen.


Philodendron:

Enthält Kalziumoxalat-Kristalle, die die Schleimhaute des Hundes schädigen können. Es kann zu vermehrtem Speicheln, Durchfall, Erbrechen, Unruhe und Zittern kommen.


Flamingoblume:

Durchfall, Erbrechen sowie starkes Speicheln sind mögliche Anzeichen einer Vergiftung.


Ficus-Arten:

Erbrechen, Durchfall und Schleimhautreizungen sind möglich.


Zimmerkalla:

Kann zu Schmerzen und Schwellung der Maulschleimhaut führen sowie zu Würgen, Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, Krampfen und Husten. Der Hund sollte viel Wasser trinken.


Dieffenbachie:

Hochgiftig. Sie enthalten Kristalle, welche die Schleimhaute und Nieren schädigen können. Starke Reizungen und Schwellungen der Schleimhaute von Maul und Magen-Darm-Trakt, Schluckbeschwerden, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Herzrhythmusstörungen sind mögliche Vergiftungserscheinungen.


Giftige Gartenpflanzen

Maiglöckchen
Maiglöckchen (Bild von zanna-76 auf Pixabay)

Maiglöckchen:

Vor allem die Blüten und Früchte sind giftig. Ihr Verzehr kann zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps bis zum Herzstillstand führen.

Buchsbaum:

Enthält verschiedene Alkaloide. Diese wirken erst erregend, dann lähmend und blutdruck­senkend. Anzeichen einer Vergiftung können Erbrechen, Durchfall und Krämpfe sein.


Osterglocke:

Kann zu Speicheln, Reizung der Maulschleimhaut, Bauchschmerzen und Bauchkrämpfen führen.


Goldregen:

Goldregen ist hochgiftig für Hunde. Ihre chemischen Verbindungen können schnell zum Tod durch Atemstillstand oder Kreislaufversagen führen. Eine Vergiftung kann sich durch Zittern, Übelkeit, Erbrechen und Krampfe äußern. Hunde erbrechen in der Regel aber sofort, sodass das Gift nicht in die Blutbahn gelangt.


Oleander:

Hochgiftig. Anzeichen einer Vergiftung können Magen- und Darmreizungen, eine verlangsamte Herzfrequenz und sogar Herzversagen sein.


Wandelröschen:

Können Erbrechen und Durchfall verursachen.


Rittersporn:

Bewirkt starke Entzündungen, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Speicheln, Unruhe, steifen Gang, Muskelzucken, Lähmungen und verlangsamte Atem- und Herzfrequenz.


Engelstrompete:

Extrem giftig.


Gefleckter Aronstab:

Giftstoffe können starke örtliche Reizungen hervorrufen. Sie wirken erst erregend, später lähmend.


Grüne Stöckchen oder Äste: Kauen darauf kann Übelkeit, Erbrechen und Krampfen zur Folge haben.

Also, passe bitte gut auf deinen Liebling auf.


 

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