top of page

Hundekot kann krank machen

Aktualisiert: 2. Jan. 2023

Hundekot ist Überträger von vielen Parasiten und Krankheiten. Welche das sind, erfährst du in diesem Artikel.


Inhaltsverzeichnis



Einführung

Kann das weg oder ist das Kunst?

Wer kennt das nicht? Egal, wo man entlangläuft: überall findet sich Hundekot. Auf der Straße, auf Gehwegen, Feldwegen, im Acker und auf Wiesen, ja sogar höchst kunstvoll drapiert auf Steinen. Klar, die Knuffelwuffel haben keine Toilette wie wir und verrichten ihr Geschäft draußen in der Natur. Aber wir als Hundehalter könnten die "WC-Spülung" immer dabei haben und bestenfalls bitte auch benutzen. Tun nur viele nicht. Warum eigentlich?


Manchmal habe ich den Eindruck, je größer der Haufen, desto seltener landet er in der Kackitüte, ähm im Kotbeutel. Was ich bei meinen Spaziergängen an Kack-Granaten finde, ist echt beschämend. Ok, die kleinen Häufchen übersieht man selbstverständlich leichter.


Dass man die Hinterlassenschaften seines Hundes eintütet, sollte doch inzwischen eigentlich selbstverständlich sein. Auch im Wald und am Feldrand. "Im" Feld sollte nicht zur Debatte stehen, denn dort haben Hunde grundsätzlich nix zu suchen.


Abgesehen davon, dass es nicht mal dem größten Hundefreund echt keinen Spaß macht, in Hundekacke zu treten, sollten die Ich-lasse-die-Kacke-liegen-weil-das-Natur-ist mal auf ihrem horizontbeschränkten Schirm haben, dass Sch... ähm... also Kot... nicht nur stinkt, sondern echt viele Krankheiten überträgt.


Einen Auszug der durch Hundekot übertragenen Krankheiten, Bakterien oder Viren findest du unten im Beitrag.


Bei Impfungen von Hunden gehen die Meinungen ähnlich weit auseinander wie bei der Corona-Impfung. Es gibt Skeptiker, Befürworter und strikte Gegner. Viele Hundebesitzer halten eine Impfung für nicht nötig, als Geldmacherei von Tierärzten und der Pharmaindustrie oder haben andere Bedenken. Auch bei Hunden können Impfungen Nebenwirkungen haben.


Dafür habe ich Verständnis und werde hier ganz bestimmt nicht dafür werben, dass man seinen Hund impfen lassen muss. Bei den Impfungen für Hunde geht es auch um das Thema Herdenimmunität. Das darf und sollte meiner Ansicht nach bitte jeder für sich selbst entscheiden dürfen. Doch ich erwarte, dass jeder den Haufen seines Hundes gefälligst einsammelt und unschädlich entsorgt. Ist doch nicht so schwer, oder?

Tretminen durch Hundehinterlassenschaften sind ein Ärgernis für alle.


Hier der bearbeitete Beitrag über Infektionskrankheiten:


Wir wünschen uns alle, dass unsere Hunde bis ins hohe Alter gesund und fit bleiben. Und dafür tun die meisten Hundebesitzer auch sehr viel. Sie bekommen das beste Futter, werden ausgelastet und bespaßt, bekuschelt, verwöhnt, vielleicht regelmäßig geimpft und beim Tierarzt gecheckt.


Durch Kot übertragene Erreger und Krankheiten


Würmer

Spul-, Band-, Peitschen- und Hakenwürmer.

  • Übertragung: Kontakt, rohes Fleisch, Aas, Kot, Pfützen, Tümpel, Flöhe, Mücken.

  • Symptome: Durchfälle, Erbrechen, Abmagerung, Mattigkeit, Anämien, stumpfes Fell, Entwicklungsstörungen. Würmer können andere Erkrankungen auslösen, sowohl beim Hund als auch beim Menschen. Teilweise auch symptomlos.

  • Allgemeines: Spulwürmer kommen in Deutschland am häufigsten vor. Der Hakenwurm kann auch durch die Haut eindringen. Würmer entziehen dem Hund Nährstoffe sowie Blut und belasten den Stoffwechsel. Besonders Welpen sind gefährdet.

Würmer können mehrere Erkrankungen auslösen wie Leber- oder Lungenentzündung, Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen, allergische Reaktionen oder Sehstörungen. Würmer sind auf den Menschen übertragbar, insbesondere Kinder sind hierbei gefährdet.


Bei starkem Befall findet man Würmer im Kot oder in Erbrochenem des Hundes. Wurmbefall ist allerdings auch ohne Symptome möglich. Durch eine Entwurmung wird der Hund wurmfrei, kann sich aber sofort wieder neue Würmer einfangen.


Giardien

Sie sind Einzeller und gehören zu den häufigsten Darmparasiten beim Hund und können auch Menschen befallen. Wer schonmal Giardienbefall hatte, weiß, wovon ich rede.

  • Übertragung: Giardien-Zysten werden massenhaft im Kot ausgeschieden und bleiben in der Umwelt wochen- bis monatelang infektiös. Der Hund steckt sich entweder durch den Kot an, durch Kontakt mit erkrankten Hunden, über Nahrung oder befallene Gewässer.

  • Symptome: wiederkehrende schleimige oder blutige Durchfälle oder stinkender Kot, teils mit Erbrechen oder Gewichtsabnahme. Es gibt viele latente Ausscheider. Bei erwachsenen Tieren verläuft der Befall häufig ohne Symptome, sie scheiden die Erreger mit dem Kot aus.

  • Allgemeines: Sie gehören neben Spulwürmern zu den am häufigsten vorkommenden Darmparasiten beim Hund. Bei Hunden mit Durchfall kann bei fast 25% der Hunde ein Giardienbefall nachgewiesen werden. Sie treten besonders in größeren Zuchten und Tierhaltungen auf. Als Folge der schlechten Nahrungsauswertung nehmen die Tiere ab.




Parvovirose (Virus)

  • Übertragung: Über Ausscheidung, besonders Kot. Der Erreger bleibt Monate infektiös und wird beim Beschnuppern oder Belecken kontaminierter Stellen vom nächsten Hund aufgenommen. Auch Menschen können das Virusmaterial zum Beispiel über Schuhe verbreiten, sogar Fliegen, die sich auf den Wassernapf setzen. Die Inkubationszeit beträgt 7-14 Tage.

  • Symptome: Erkrankte Hunde haben starke und blutige Durchfälle sowie Erbrechen. Viele Welpen sterben innerhalb 48 Stunden. Aber: 9 von 10 infizierten Hunden durchleben eine „stille Infektion“.

  • Therapie: Antibiotika und Serum-Antikörper. Viel trinken, da der Hund sonst austrocknet.

HCC

Hepatitis contagiosa canis, ansteckende Leberentzündung (Virus)

  • Übertragung: Über alle Ausscheidungen, besonders Harn. Meist nehmen Hunde den Erreger durch Beschnüffeln und Belecken der Ausscheidungen infizierter Tiere auf. Es gibt viele latente Träger. Der Erreger kann auch außerhalb des Organismus monatelang infektiös bleiben.

  • Symptome: Variieren stark. Akute Verläufe beginnen mit Fieber, Apathie, Erbrechen und können innerhalb von Stunden tödlich sein, chronische bleiben manchmal unbemerkt.

  • Therapie: Symptomatisch. Behandlungsversuche meist erfolglos.

  • Prophylaxe: Impfung

Viele Infektionskrankheiten sind gefährlich, nicht oder nur schwer behandelbar und können auch Menschen gefährden. Infektionskrankheiten verbreiten sich nicht nur von Tier zu Tier, sondern auch über:

  • alle Ausscheidungen

  • die Luft

  • die Hände

  • Kleidung, Schuhe etc.

  • gemeinsam genutztes Zubehör wie Spielzeug, Futter- oder Wassernäpfe

  • Scheinbar gesunde Tiere (latente Ausscheider) können monate- oder sogar jahrelang Artgenossen infizieren, ohne dass es bemerkt wird.


Hygienetipps für Zuhause


Viele Infektionen werden über Ausscheidungen wie Kot und Urin übertragen. Andere Krankheiten werden durch Biester wie Zecken oder Flöhe übertragen. Deswegen sorge unbedingt für einen Schutz gegen die kleinen Krankheitsbringer.


Es gibt Spot-on-Präparate, die man im Nacken aufbringt, spezielle Halsbänder sowie Schutz in Tablettenform. Hygiene zuhause ist zudem wichtig, insbesondere dann, wenn dein Hund bereits eine Infektion eingeschleppt hat.

  • Sollte dein Hund sich in der Wohnung lösen (Welpe, Neuankömmling, alter oder inkontinenter Hund): Die betroffene Stelle am Boden geruchsneutral reinigen, möglichst ammoniakfrei.

  • Am besten sind Böden, die gut zu reinigen sind, wie Fliesen oder Linoleum. Naturböden wie Kork oder Parkett aus Echtholz sind weniger geeignet.

  • Gleiches gilt für das Körbchen oder Hundebett: am besten gut (ab)waschbare Sachen kaufen. Wasche die Bezüge der Hundebetten also regelmäßig.

  • Spielsachen regelmäßig reinigen. Viele Dinge aus Kunststoff können in der Spülmaschine gereinigt werden. Alle textilen Hundeutensilien (Decken, Kauknoten, Plüschtiere) solltest du regelmäßig bei 60°C waschen, besser sind 95°C. Was nicht waschbar ist, sollte nach einer schweren Infektion wie Giardien oder Parvovirose in den Müll.

  • Auch bei einem Flohbefall nicht nur den Hund behandeln, sondern alle Textilien im Umfeld möglichst oft auswechseln und heiß waschen. Es gibt viele geeignete Produkte hierfür im Handel.


Fazit


Als rücksichtsvolle Hundemama, die immer penibel darauf bedacht ist, auch Nicht-Hundemenschen ein gutes oder wenigstens sicheres Gefühl zu geben, fände ich es einfach schön, wenn unsere Community der Hundebesitzer mehr auf diejenigen Rücksicht nehmen, die mit uns Hundemenschen nix am Hut haben. Danke :-)


Jeder kann etwas dazu beitragen, dass andere Hunde an bestimmten Krankheiten nicht erkranken, und zwar ganz simpel: mit einer Kackitüte!

Passe gut auf deinen Hund auf, damit er gesund bleibt! Und kuscheln nicht vergessen ;-)

 

Das könnte dich auch interessieren:

Der Digitale Hundeführerschein - Onlinekurs für ambitionierte Hundehalter

Hundetrainer Ausbildung - Wenn du Hundetrainer werden möchtest





Weitere Beiträge

Marion Zimmermann Cooler Hund.png

Hey, ich bin Marion, Coach für angehende Hundetrainer. Meine Vision ist, dass du deinen Hund besser verstehen lernst. Für ein harmonisches und glückliches Zusammenleben mit deinem Hund.

Angebote für Hundehalter

Digitaler Hundeführerschein.png
Hundewissen Basic.png
Welpen Tagebuch.png
Handbuch für Hundehalter.png
bottom of page